Der Staßfurter Laurentiusschatz

Zu den wertvollsten Exponaten zählt der so genannte Laurentius-Schatz, eine kostbare Sammlung verschiedener Trinkgefäße der Vereinigung der Salzwirker, der sogenannten Laurentiusbruderschaft. Die Gefäße aus Zinn, Keramik und Glas stammen überwiegend aus dem 17. Jahrhundert und werden seit 1995 im Museum präsentiert.

Die Laurentiusbruderschaft entstand am Heiligabend des Jahres 1369. Sie bestand aus in der Staßfurter Saline beschäftigten Arbeitern, der Heilige Laurentius wurde als Schutzpatron der Salzarbeiter Namensgeber der Bruderschaft.

Die in Staßfurter als „Kötger“ bezeichneten Salinenarbeiter wurden durch Eid verpflichtet, über die Vorgänge in der Saline zu schweigen, der Saline treu zu dienen und sich an die sogenannte Pfännerwillkür zu halten, die das Verhältnis zwischen den Salzgräfen und den Arbeitern regelte.

In die Bruderschaft konnte jeder „Kötger“ eintreten, wenn er seine eheliche Geburt sowie seiner Herkunft aus einer „ehrlichen“ Familie nachweisen und eine Aufnahmegebühr zahlen konnte. Die Bruderschaft hatte vier Vorsteher, die in der Staßfurter Johanniskirche einen erhöhten Sitz für sich beanspruchte.

Die Laurentiusbruderschaft hatte eigene Trachten und führten eigene Fahnen. Neben dem äußerlichen Zusammenhalt wirke sie bei Festen und Aufzügen mit und bei religiösen Feiern. Sie bildete die Innung der Staßfurter Salinenarbeiter bis weit in das 18. Jahrhundert.

Ähnlich wie die Halloren in Halle an der Saale besaßen die Laurentiusbrüder einen Schatz, der sich jedoch vorwiegend aus Trinkgefäßen aus Zinn, Steingut sowie kunstvoll bearbeiteten Glas zusammensetzte. Diese wurden bei Zusammenkünften und Feierlichkeiten der Bruderschaft genutzt und präsentiert. Das Stadt- und Bergbaumuseum konnte den weitgehend erhalten Bestand 1992 von der Staßfurter Salzindustrie übernehmen. Er besteht aus über 20 Gegenständen der Bruderlade sowie aus mehreren Schriften und Büchern sowie aus einem im Cranach-Stil gemalten Ölgemäldes der Äbtissin zu Hecklingen, Anna von Schladen.

Wo? Salzgrafenhaus, Ergeschoss
Wann? Dauerausstellung

Keramikkrug mit Gravuren von Weinreben

1369

wurde die Laurentiusbruderschaft am Heiligabend gegründet.

„Kötger“

wurden die Salinenarbeiter genannt, die mit einem Eid verpflichtet waren, der Saline treu zu dienen.

Bis ins 18. Jahrhundert

währte die Innung der Salinenarbeiter mit eigenen Trachten, Fahnen, religösen Festen und Umzügen.

Über 20 Objekte

umfasst der Schatz, der 1992 dem Museum übergeben wurde.