Anna von Schladen

Die Adelsfamilie von Schladen ist eng mit der Staßfurter Geschichte verbunden und prägte den Ausbau der hiesigen Saline als Teil der sogenannten Salzgrafen.

Die Salzgrafen waren bereits im 15. Jahrhundert als „Adlige Pfännerschaft“ bekannt, deren Mitglieder zumindest teilweise auch im „Adligen Magistrat“ der Stadt Staßfurt vorsaßen. Die wahrscheinlich ältesten Adelsgeschlechter waren die Familien von Plötzkau und von Schladen.

Um Mitte des 15. Jahrhunderts war Fräulein Anna von Schladen Äbtissin im benachbarten Kloster Hecklingen. 1452 soll sie maßgeblich zur Abteufung eines großen Solebrunnes beigetragen haben und der Salinestadt zu einem erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung verholfen haben. Der Solebrunnen soll der Pfännerschaft fast allein die gesamte und reichste Sole geliefert haben. Seine Tiefe betrug über 183 Fuß, soll trotz der Nähe zur Bode keine Vermischung mit Süßwasser vorzuweisen haben und war vermutlich von rechteckiger Form.

Die Saline wirkte bis ca. 1730 zuverlässig für den Wohlstand der Stadt Staßfurt und die Pfännerschaft existierte, jedoch zum Ende mit stark sinkendem Wohlstand, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 1800 wurde die Saline durch den Bevollmächtigten der Pfännerschaft Stadtsyndikus Schlitte an den Chef des Salzdepartements des Generaldirectoriums, Excellenz von Struensee übergeben. Die Solegewinnung wurde nun als Fiscalischer Salinenbetrieb durch die Salinen-Directions-Commission in Staßfurt geführt.

Die Laurentiusbrüderschaft hatte zu Ehren der Äbtissin Anna von Schladen ein im Cranach-Stil gezeichnetes Gemälde der Adligen sowie ein Gebetsbuch vorbehalten. Diese Zeugnisse der Ehrung ihrer wirtschaftlich bedeutenden Leistungen für Staßfurt können im Stadt- und Bergbaumuseum besichtigt werden.

Wo? Salzgrafenhaus, Ergeschoss
Wann? Dauerausstellung

Schwarzweiß-Portrait
Bildnis der Anna von Schladen, Äbtissin des Georgklosters zu Hecklingen

Mitte 15. Jahrhundert

Anna von Schladen war Äbtissin im benachbarten Kloster Hecklingen

1452

Abteufung eines Solebrunnens, welcher bis 1730 für den Wohlstand der Stadt wirkte

1800

Übergabe der Saline an den Chef des Salzdepartements des Generaldirectoriums

seit 1800

Führung der Solegewinnung durch die Salinen-Directions-Commision